tag:blogger.com,1999:blog-83836162334133752632023-11-16T07:34:22.749+01:00AlphaversagenHasspredigten - Informationsgewitter - KatharsisUnknownnoreply@blogger.comBlogger51125tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-7428282977488817312009-03-12T18:57:00.002+01:002009-03-12T18:59:55.261+01:00Pragmatische Toleranz(1) Noch eine Überlegung zu Toleranz. Betrachten wir den christlichen Spruch, dass (sinngemäß) wir nicht richten sollen, auf dass wir nicht gerichtet werden. Folgende mögliche Interpretation bietet sich an, die interessant genug ist:<br />Vorgeschrieben wird hier eine pragmatische Toleranz, die dennoch (aufgrund der menschlichen Situation) für alle Zeit gültig ist. Am Ende der Welt wird es ein klares Schiedsgericht geben, bevor dieses aber erreicht wird, gilt Toleranz allen alternativen Lebensformen, d.h. der Staat mischt sich nicht in die Moral ein. Das Argument, dass pragmatische Toleranz empirisch instabil und gar keine echte "Toleranz" sei, und ohnehin keine angemessenen Gesellschaftsgrundlagen schaffe, ist damit (teilweise) aufgehoben. Da die Apokalypse inhaltlich als das Weltende definiert ist, gilt, solange es die Welt gibt, das Toleranzgebot. Wäre ein unproblematischer Zugang zu moralischen Werten möglich, d.h. wären diese anhand eines eindeutigen Maßstabes zweifelsfrei feststellbar und der Richtende von Sünde frei, gälte das Toleranzgebot nicht mehr - dies ist aber von vorneherein epistemologisch ausgeschlossen. (Das ist weniger christliche Theologie als Meditation über irgendeine mögliche Theologie.) <br /><br/><br />(2) Der Ruf nach "Respekt" oder "Anerkennung" ist letztlich auch die Aufforderung, den liberalen Begriff des "Schadens" im no-harm-principle auszuweiten, sodass er auch psychische Zustände umfasst. Im klassischen Libertarismus kann A B's Lebensstil, Handlungen und Moralvorstellungen für das schlechthin Böse halten, und sich weigern, mit B jede Form von Kooperation einzugehen. Noch weiter gesprochen, A kann sich jeder gesellschaflichen Interaktion mit B entziehen. Auch wenn die Grenzen hier unscharf sein mögen, sind es letztlich nur schadende Handlungen, von denen er ablassen muss (Hetzkampagnen etc. mögen auch dazu zählen). Es ist einfach, hier ein Mehrheits-Minderheitsbeispiel sich zu denken. 95% einer Gesellschaft seien evangelikale Christen, die eine Minderheit kosmopolitaner Homosexueller verachten. (Das Beispiel kann mit beliebigen Gruppen und Konstellationen durchgeführt werden - bitte, es hat nichts mit Homosexualität oder Evangelikalen zu tun.) Sie leben in einem gemeinsamen demokratischen, liberalen Staat, mit "offices open to all", gleichen Rechten, Freiheiten, Pflichten etc. Wir können hier verschiedene Eskalationsstufen der Verachtung denken. Als Extrem drücken die A's im Alltag aus, dass sie die B-Minderheit für Nicht-Menschen halten. (Um noch weiter zu gehen, kann angenommen werden, dass private Geschäfte, die nicht-lebensnotwendige Produkte verkaufen, B's den Zutritt verwehren. In einer klassisch libertären Gesellschaft ohne eine Konzeption von Öffentlichkeit, auf die jeder Zurecht hat, könnte das durchaus das Recht dieser Geschäfte sein.) All das, ohne dass es zu einem Ansatz von Gewalt gegenüber B's kommt. Gewährt wird hier Toleranz; auch der Staat ist neutral seinen Bürgern gegenüber. Was einem Teil der Bürger hier verweigert wird, ist Respekt oder Anerkennung. <br /><br/><br />(3) Um den Gedanken von vorhin aufzunehmen, die B's in der beschriebenen Gesellschaft sind sich sicher, dass es sich nicht um eine "Not-Toleranz" ihnen gegenüber handelt - die A's halten Toleranz wirklich als zentralen Wert ihrer Religion hoch. Es geht hier um einen Bereich, wo Emanzipation nicht mehr Emanzipation um Rechte ist, sondern eben um Anerkennung. Es stellen sich zwei Fragen an: Muss der liberale Staat die prekäre Situation der B's berücksichtigen? Und: Ist die Verweigerung der Anerkennung durch die A's moralisch gerechtfertigt? Hat womöglich sogar der Staat langfristig für "moral pressure" zu sorgen, um für die Anerkennung der B's zu sorgen? Außerdem: Wenn die A's eine universalisierbare Position vertreten wollen, müssen sie umgekehrt wollen können, dass unter der Situation, dass sie eine Minderheit sind, die sich einer Mehrheit Anerkennungs-verweigernder B's befindet, es keine moralische Pflicht der Mehrheit gäbe, sie anzuerkennen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-23560801282592407702008-06-05T21:30:00.001+02:002008-06-05T21:31:54.078+02:00Life should have a soundtrackHeute in einem hohen einstelligen Bereich gehört:<br /><br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/b3J2_EOHBI4&hl=en"></param><param name="wmode" value="transparent"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/b3J2_EOHBI4&hl=en" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="344"></embed></object><br /><br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/ggsCw4i0S-U&hl=en"></param><param name="wmode" value="transparent"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/ggsCw4i0S-U&hl=en" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="344"></embed></object>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-1459855224047833642008-06-05T21:20:00.003+02:002008-06-05T21:29:20.222+02:00Wiedergefunden"Expressed in broad terms, the content of a liberal democratic conception of justice has three main elements: a list of equal basic rights and liberties, a priority for these freedoms, and an assurance that all members have adequate all-purpose means to make use of these rights and liberties." (John Rawls, Lectures on the History of Political Philosophy, p. 12)<br /><br />- Sicherlich sehr Rawls-freundlich, aber eine gute Aufbaudefinition. (Nota bene: Rawls spricht nur eine Seite weiter von den "libertarians". Er will an dieser Stelle noch nicht gegen sie argumentieren, sondern nur gegen sie definieren. Ob dieser Unterschied wichtig ist: eine andere Frage)Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-38704124802555115392008-06-01T23:30:00.004+02:002008-06-01T23:33:38.315+02:00NachgedankeMan könnte auch, um die krude Metapher fortzusetzen, folgendes sagen: Der Liberalismus kennt keine Transzendenz. Rousseau setzte über die Masse der Individuen, der "Vielen", den quasi-emergenten Allgemeinwillen, dessen Legitimität aus mehr zu erwachsen scheint als dem Wesen der partikularen Einzelnen. Der Liberalismus verneint all solche Sachen. Er verneint, dass es jenseits der real existierenden Individuen einen legitimierenden Korpus von Prinzipien oder (Volks-, Geschichts-, Gesellschafts-, Universal-, Gottes-) Subjekten gibt, welche diese transzendierten oder zu diesen metaphysisch primär wären.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-55752443700222179222008-06-01T23:19:00.003+02:002008-06-01T23:29:47.656+02:00Experimentelles Fragment<span style="font-style:italic;">(Sehr experimentell, mit Vorsicht zu genießen, argumentativ unvollständig und schwammig)</span><br /><br /><span style="font-weight:bold;">Frage:</span> Das Töten des demokratischen Staates oder Akteurs ist vollkommen gleich dem Töten eines diktatorischen, moralisch falschen oder verwerflichen Staates. Jede Begründung, die wir auch im Nachhinein geben mögen, kann diese Tatsache nicht abmildern. Der Liberalismus ist kein leeres, wehrloses Versprechen; er ist, auf die Spitze getrieben, eine kämpferische Doktrin mit echten Feinden. Dies heißt noch nicht viel für den liberalen Alltag. (Schmitt würde hier anderes denken.) Doch es sagt etwas über die Sprache, derer wir uns bedienen; die Sprache der Rechte, derer wir uns bedienen, gleicht der Sprache aller Gläubigen; wie jeder Glauben redet sie über nicht Existierendes, das erst ist einem festen Vertrauen wahr wird. Wir finden Rechte nirgendwo; der Glaube, dass sie kulturunabhängige Universalien seien, ist deskriptiv gesprochen nicht einmal eine gute Hypothese. <br />Die fehlende Letztbegründung sowohl Gottes als auch der Rechte, die wir meinen, ist eigentlich eine Drohung; sie ist die Androhung an all jene, welche den leap of faith nicht getätigt haben, "den Sprung des Glaubens", vernichtet zu werden, sollten sie sich wehren oder angreifen. Der Liberalismus kennt den Abwehrkrieg genauso wie jede andere große Weltreligion - oder sollte ihn kennen. (Die Frage nach der aktiven Verbreitung, der Mission ist eine andere.)<br />Wir kennen im Liberalismus wie in jeder guten Religion zwei große Konfessionen, die amerikanische und die kontinental-europäische. Die Existenz dieser verschiedenen Formen verweist uns darauf, dass die konkrete Existenz dieser Weltanschauung durch die Konkretheit der Lebensumstände geprägt ist; dass es sich bei ihnen um kein konkretes Set abstrakter Prinzipien handelt. Die Universalität der Rechte verbindet sich mit den Merkwürdigkeiten der eigenen Kultur so unmittelbar, dass man sie kulturübergreifend nur unter abstraktester Allgemeinheit verstehen kann: Ähnlich dem Gott, der in der Ökumene oder gar dem interreligiösen Dialog beschworen wird. (Letzteres wäre, rückübertragen, wohl die UN.)<br /><br /><span style="font-weight:bold;">Antwort:</span> Es handelt sich hier um eine rein formale Frage; natürlich mag sich auch das liberale Denken möglicherweise auf seinen Letztanspruch zurückführen, wo es sagen werden muss: "So ist, und nicht so". Doch das Spezifische des Liberalismus ist der lange Weg dorthin, wo er sagt: "Wir wissen es nicht genau, wir tolerieren anderes". Toleranz ist hier - im Gegensatz zu den großen monotheistischen Religionen - nicht historisch erlernter Pragmatismus, sondern verankertes Prinzip. Und natürlich ist die ganze Religionsmetapher falsch. ...Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-28443115859086582682008-06-01T21:08:00.003+02:002008-06-01T21:11:42.523+02:00Still aliveNach langer Zeit wieder internet-aktiv. Sind die Bissigen Liberalen "neoliberaler" geworden? Habe sie immer als Bastion eines "kulturellen" (Schwurbelwort bitte hier einsetzen) Liberalismus verstanden, ganz auf der Linie <a href="http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc~EFBAE9D624EFD44AA80B1F79207905B98~ATpl~Ecommon~Scontent.html">dieses FAZ-Textes</a>. Zur Diskussion <a href="http://www.bissige-liberale.com/2008/05/31/und-taeglich-gruesst-der-goettinger/">hier</a>.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-79616385468351630842008-06-01T21:04:00.002+02:002008-06-01T21:06:52.626+02:00W-Welle 59Gute Eröffnungsrede auf dem 59. Parteitag. Vielfältig, und die Wirtschaftsrhetorik bleibt prozentual nicht ganz so bestimmend. Sind aber auch Zeiten, in denen FDP-Themen hochaktuell sind, insofern hielt sich die Schwierigkeit des agenda setting in Grenzen.<br />Witzig nur, mit welcher Grundsätzlichkeit hier bekräftigt wird, die FDP sei auf keine Koalition festgelegt.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-92143199540321220302008-06-01T20:45:00.003+02:002008-06-01T21:02:53.266+02:00Moderate Freiheit - Unverbundene Thesen(1) Hayek ist falsch in der Annahme, dass sich uns eine bipolare Alternative stellt. Sein "Schiefe-Bahn-Argument" in <span style="font-style:italic;">Road to Serfdom</span> ist dürftig. Lässt man diesen Gedankengang hinter sich, ist moderater Liberalismus, Sozial-Liberalismus, möglich.<br /><br />(2) So schwierig die Abgrenzung zwischen "positiver" und "negativer" Freiheit zu machen ist: Die Kernthese des Liberalismus besteht in "negativen" Rechten. Nichtsdestotrotz halten wir es für richtig, ein Minimum an Lebensstandard jedem zu garantieren. Es geht hier um viel Rhetorik ("echte" Liberale würden sich vielleicht dem Wort "garantieren" verweigern etc.). Wir können hier verschiedene Grade denken.<br /><br />(3) Es gibt verschiedene Liberalismen. Deren Unterschied besteht in der Beantwortung der Frage "Warum Freiheit? Wozu Freiheit?". Ich glaube, dass man selten Freiheit als solche schätzt, sondern meist, weil sie den Menschen bestimmte Dinge ermöglicht. Die eigentliche Frage ist also im Menschenbild, und sehr oft in der Einschätzung der Wirklichkeit. (Im Gegensatz zu allem Dogmatismus ist die Frage der Gesellschaftsform für einen Liberalen eben auch eine empirische Frage - und die Empirie scheint zugunsten der Freiheit zu sprechen.)<br /><br />(4) Die unterschiedlichen Verständnisse von "Chancengleichheit" können den Unterschied zwischen Sozialliberalismus und Libertarismus ausmachen. Hier steht Hayek vs. Rawls.<br /><br />(5) Libertarismus als Grundhaltung wird sehr wahrscheinlich, sobald man das Privateigentum als absolut (naturrechtlich garantiert) privat sieht. Tut man dies nicht, sind viele interessante Zwischenformen denkbar. Warum Privateigentum absolut sein soll, ist mir zumindest intuitiv schleierhaft.<br /><br />(6) Der Liberalismus ist im politischen Alltag eine politische Ideologie wie jede andere, in dem Sinne, dass er Gegner hat, mit denen er sich auseinandersetzt, dass es um Macht, Einfluss etc. geht. Doch der Liberalismus will seine Feinde nie vollständig vernichten.<br /><br />(7) Liberalismus als "Meta-Doktrin" ist eine perfide Strategie (Bestimmte Politikbereiche nehmen wir von vorneherein aus dem staatlichen Betätigungsfeld hinaus, über den Rest mag die Demokratie entscheiden, wie sie mag.). Unglücklicherweise muss jede liberale Partei sich dem politischen Alltag stellen, der keine Meta-Doktrin akzeptieren wird.<br /><br />(8) Interessante Scheidefrage wieder: Freiheit zur Selbstverknechtung? Darf ein früheres Selbst ein späteres Selbst vertraglich binden? (Eine theoretische Frage, ob wir hier zwei Rechtssubjekte sehen, vielleicht.)<br /><br />(9) Paternalismus ist falsch. Dem entgegen identifizieren wir aber sehr wohl "höhere" und "niedrigere" Lebensformen, bedienen uns einer Sprache von "Verdienst", "Ehre", "Würde"... Eine Hauptaufgabe liberalen Denkens ist es, diese Diskrepanz zu klären. Wollen wir als Liberale wirklich alles wollen können?<br /><br />(10) Liberalismus ist immer eine Doktrin engagierten Bürgertums. <br /><br />(11) Wie regiert der Liberalismus eine Gesellschaft von Teufeln?Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-5731141295413111892007-09-24T00:28:00.000+02:002007-09-24T00:31:24.977+02:00Erhellend<blockquote><p><br />Was immer entweder ein Zeichen dafür ist, daß ein Autor nicht viel zu sagen hat, wenn quasi jeder in ihn hineinprojizieren kann, was ihm gerade in den Kram paßt.<br /><p><br />Oder aber daß er wirklich im positiven Sinne so reichhaltig und vieldeutig ist, daß sich Generationen mit ihm beschäftigen können, wie bei Shakespeare oder Platon eben auch.</blockquote><br /><a class="extern" href="http://www.blogfrei.de/metalust/">MomoRules</a> bei den <a class="extern" href="http://www.bissige-liberale.com/2007/09/21/knietief-im-sumpf-minima-moralia-i/#comments">Bissigen Liberalen</a>.<br />Das ist die Differenz zwischen analytischer und "kontinentaleuropäischer" Philosophie in nuce!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-54072723800863188072007-09-23T23:33:00.000+02:002007-09-23T23:36:37.661+02:00RevolutionIn der Realität sind wir Menschen; doch im Netz sind wir Text (im dem, was darauf folgt, werden wir wohl Bild sein, wie es scheint). <br />Das Ausmaß dieses Anders-Seins besitzt seine Stärken.<br />Und seine Schwäche: Wer im Fernsehen eine Kochsendung sieht, hat danach noch immer nichts gerochen, getan, gegessen. Analoges gilt für einen Großteil des Netzes.<br />Ein früher Versuch, Text zu sein, war wohl der Assoziations-Blaster.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-39110618622164636192007-09-22T23:45:00.000+02:002007-09-22T23:49:15.280+02:00Identifizierendes DenkenWie leicht, wie schön gesagt: "Identifizierendes Denken".<br />Da möchte jeder, der sich schwer fühlt, leicht gegen andenken und sagen: Qual, Dunkelheit, Tod. <br />Unser Denken ist nicht losgelöst vom Ballast, den wir tragen oder abgeworfen haben.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-56695002533978389942007-09-22T23:42:00.001+02:002007-09-22T23:44:24.797+02:00WahnwitzDass das System zurückschlägt! Das muss jeden ruhig schlafenden Liberalen verunsichern. Dass es Zwänge gibt, dass wir überhaupt "System" sagen können; dass es Unverantwortlichkeit gibt, die irreduzibel ist. Dass das Implizite siegt. Dass das Einhalten der Verträge in die Tyrannei führt. <br /><br />Und dennoch: Jedes Denken bedeutet ein "Im Zweifel für ...". Wenn wir so sprechen, erscheint die Sache für die Freiheit aber ganz klar. (Vielleicht ist "Freiheit" zuweilen ein Synonym für "Mensch")Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-55574432153120839362007-09-22T23:39:00.001+02:002007-09-22T23:41:22.620+02:00Sinnvolle Basis einer jeglichen ...Wir*<br /><br />eine adäquate Anfangsdefinition des "Wir", auf das sich eine politische Doktrin bezieht, kann die allergrößten Probleme lösen, selbst in einer liberalen Auffassung.<br />Dabei muss sich im Prozess ergeben, ob sinnvoll "Wir" gesagt werden kann.<br /><br />*: unsere Meinungen, Präferenzen, Geschichte, Kultur, soziales Netz, Vorurteile, Geographie, Generationen, Schuld, Religion ...Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-9726904382466553292007-09-22T23:36:00.000+02:002007-09-22T23:38:28.030+02:00TaschentricksDie Falschheit der existentiellen Fragestellung.<br />Solche Fragestellungen sind unter Umständen nicht nur sinnlos; Sinnlosigkeit kann schließlich hervorragend rhetorisch und politisch verpackt werden. Das, was sich nicht sagen, sondern nur zeigen lässt, verhindert nicht die aufwendige Verpackung.<br />Zwischenfrage: Ist nicht auch Reden eine Form des Zeigens?Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-55377374723393467002007-09-22T23:34:00.001+02:002007-09-22T23:35:23.497+02:00Vorne und hintenEine wesentliche Frage ist die nach Hintergrundgerechtigkeit. Oder umformuliert: Gibt es ein richtiges Leben im Falschen?<br />Müssen wir alles aufgeben, auf den Verdacht hin, dass die Grundlage unseres Lebens unmoralisch ist? Kann dies ein sinnvolle Fragestellung sein? Doch was ist ein gutes Argument gegen ethischen Rigorismus?<br />- Fragenkaskade.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-63206454402904662792007-05-19T21:14:00.001+02:002007-05-19T21:15:29.064+02:00zu RawlsEine weitere Frage zum Oberthema Liberalismus: Wenn die Menschen über ihre gewollte Gesellschaftsform entscheiden, unter dem "Schleier der Unwissenheit" - könnten sie sich dann nicht auch für eine libertäre Gesellschaft entscheiden?Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-38560258084041269302007-05-19T21:11:00.002+02:002008-06-01T23:35:31.719+02:00Liberalismus... ist ja eigentlich etwas für die Dummen, oder besser gesagt: die Skeptiker.<br />Liberalismus - Libertarismus noch viel mehr - braucht wenige Annahmen, denn er beansprucht keine Wahrheit und keine festen Lösungen; er überlässt diese den Menschen. Jede Haltung, die über andere Menschen zu bestimmen sucht, benötigt doch ein weitläufiges Erklärungsfundament, warum dies geschehen solle; deshalb wäre die richtige Wahl, wenn man keine Lösung kennt, immer erst einmal Liberalismus.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-82575524824470241472007-02-10T17:47:00.001+01:002007-02-09T17:16:39.552+01:00Quirky?<table width=350 align=center border=0 cellspacing=0 cellpadding=2><tr><td bgcolor="#999999" align=center><font face="Georgia, Times New Roman, Times, serif" style='color:black; font-size: 14pt;'><b>Your Quirk Factor: 65%</b></font></td></tr><tr><td bgcolor="#CCCCCC"><center><img src="http://images.blogthings.com/howquirkyareyouquiz/quirky-4.jpg" height="100" width="100"></center><font color="#000000"><br />You're so quirky, it's hard for you to tell the difference between quirky and normal.<br />No doubt about it, there's little about you that's "normal" or "average."</font></td></tr></table><div align="center"><a href="http://www.blogthings.com/howquirkyareyouquiz/">How Quirky Are You?</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-50445152120500882722007-02-09T17:15:00.000+01:002007-02-06T22:44:24.421+01:00IndizIm platonistischen Ideal (Utopie: kein Ort) sind die Philosophen die universalen Wissenschaftler; die allgemeinen Experten, die unbedingten Kenner des Guten (und die einzigen, die dies vollständig tun). Angenommen, solche Zuordnung wäre möglich: Wie dagegen sein?Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-77848584954133492422007-02-06T22:39:00.000+01:002007-02-06T22:44:24.700+01:00MißverständnisAus einem alten Text:<br />"es gibt noch ein letztes rätsel, das es zu lösen gilt. der brandrodenden maschine, deren lauf wir nicht zu folgen gedenken, schreibe ich das wort 'askese' ein. verzicht ist jene form von verpflichtung, die wir von ganzer seele absparen, einem echten werte gleich: wir widmen uns, nicht dem licht - das sehen wir zwar, aber tragen es - mit trauer zugrunde, der dunkelheit zu; nicht der höhe, der tiefe wenden wir uns zu. dies ist, was nietzsche nicht begriffen hat"<br /><br />Nun, was hat Nietzsche nicht begriffen? Dass die Philosophie möglicherweise kein Prozess ist, der über den Menschen hinaus oder von ihm weg führt; sondern er führt jeden zum Menschen zurück: wie im Höhlengleichnis. Merkwürdig verbunden ist das ganzer mit kantischer Pflichethik: nicht nur selber zu denken; und christlicher Nächstenliebe: sich den Schwächsten, Untersten zuzugreifen. Oder um es mit einem anderen Text zu formulieren:<br /><br />"Die, welche lieben, gleich was, aber dieses eine ganz, die wissen: Abneigen darf jeder, hassen keiner". <br /><br />Was ist die Maschine, "der wir nicht folgen"? Bedeutet die Unlösbarkeit moderner Fragen, dass wir uns tatsächlich in "Askese", als letzten Ausweg flüchten müssen? Das bezweifle ich. Askese ist der Ausweg der Armen, die ihre Armut annehmen, weil sie nicht mehr hoffen; es ist ihre Form von Anpassung.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-42457942195356945372007-02-06T22:29:00.000+01:002007-02-06T22:33:34.544+01:006 MonateUnd ich vermisse den Fernseher keinen Moment. Nun gut, mittlerweile bekommen wir auch FAZ, Spiegel und Zeit. (Was Studenten wenig Geld bezahlen! Aufatmen, der Spiegel ist nicht meiner und wir auch nicht gelesen.) Dazu ein wenig Deutschlandfunk. <br />Ich kann mich gar nicht mehr recht erinnern, was mir das Fernsehen jemals mitgeteilt hätte. Nun gut, der Film: ja. Aber der ist ja ein anderes Medium, der Literatur näher verwandt. Internet? Immer noch eine Domäne junger, technikorientierter Männer. Das ist gut, weil ich im allgemeinen die Artikel junger, technikorientierter Männer sehr gerne mag.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-70208623205360265172007-02-06T22:26:00.000+01:002007-02-06T22:29:09.454+01:00Wasser<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgs4fTR6pZjdb5Gl9kxTTqs8gQlJY5lFVb2DPBhVPyawg1emHhJKVbd_z84lijDDZkwr6NXEHAm_lu-RxXtnCwZD779-pwOjqJRQG2yiqwV8Si2RogrK4gVIALsdgKirO3O0dnxJ7Mh67g/s1600-h/IMG_1089.jpg"><img style="cursor:pointer; cursor:hand;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgs4fTR6pZjdb5Gl9kxTTqs8gQlJY5lFVb2DPBhVPyawg1emHhJKVbd_z84lijDDZkwr6NXEHAm_lu-RxXtnCwZD779-pwOjqJRQG2yiqwV8Si2RogrK4gVIALsdgKirO3O0dnxJ7Mh67g/s320/IMG_1089.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5028535900588994978" /></a><br /><br />Aus irgendeinem Grund mag ich das Bild.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-84174997805522536352007-02-06T22:21:00.000+01:002007-02-06T22:25:24.467+01:00"Konservativ"Je länger ich es mir überlege, komme ich zu dem Schluss, dass das gar keine ernstgemeinte Selbstbezeichnungen (für irgendwen) seien kann. Im Wort "konservativ" werden doch nur gängige Argumentationsfehler begangen: Berufung auf Autorität, Mehrheit und Geschichte.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-38512024601420962292007-02-06T22:05:00.000+01:002007-02-06T22:15:27.237+01:00Staat und PädagogikIch glaube schon, dass der Staat pädagogisch werden darf; dies ist aber nur die letzte Rettung, wenn wir versagt haben, miteinander pädagogisch zu werden: wenn wir aufgehört haben zu diskutieren, eigentlich, wenn wir aufgehört haben, uns "wir" zu nennen.<br /><br />Was heißt Pädagogik? <br />Letzten Endes kommt es wohl von den griechischen Begriffen für Kind und Führung; das Erziehungsideal der paideia in der griechischen Polis kann man sich entfernt dazu denken. Dass Ethik und Politik (=Leben in der Polis) nicht weit voneinander entfernt sind klar; gleichzeitig ist an keine regelgebundene Ethik zu denken, das legislative Denken ist wohl eine Erfindung der Römer - deren technisch-identifizierendes Denken wir letztlich wohl übernommen haben. Aristoteles hingegen dachte noch in Prinzipien der Einheit; im Jargon der ökologisch belebten Natur, nicht der seelenlosen, mechanischen Psyche wie Demokrit, dessen Jargon später von den Epikureern übernommen wurde. Pädagogik meint dann wohl jene Handlung, welche uns gemeinsam auf die Gemeinschaft zurichtet; gedacht wird hier wohl noch in einer Standes- und Positionslogik: Jeder an seine Stelle (jeder besitzt eine Funktion, eine bestimmte Aufgabe). <br /><br />Nein, so eine Pädagogik kann nicht gemeint sein; aber können wir ein "Richtiges" wollen, wenn es ein solches nicht mehr zu geben scheint?Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8383616233413375263.post-2602667387087085192006-11-27T10:20:00.000+01:002006-11-27T10:21:17.806+01:00"test"Wenn man eine große deutsche Wochenzeitung mit einem großen Internetportal ist,<br />sollte man dennoch seine Daten sortieren:<br /><a href="http://www.dwds.de/cgi-bin/zeit/search.py?fr=cb-gwpze&ei=ISO-8859-1&q=test&submit.x=0&submit.y=0&sserv=on">Test</a>.Unknownnoreply@blogger.com0