Staat und Pädagogik

Ich glaube schon, dass der Staat pädagogisch werden darf; dies ist aber nur die letzte Rettung, wenn wir versagt haben, miteinander pädagogisch zu werden: wenn wir aufgehört haben zu diskutieren, eigentlich, wenn wir aufgehört haben, uns "wir" zu nennen.

Was heißt Pädagogik?
Letzten Endes kommt es wohl von den griechischen Begriffen für Kind und Führung; das Erziehungsideal der paideia in der griechischen Polis kann man sich entfernt dazu denken. Dass Ethik und Politik (=Leben in der Polis) nicht weit voneinander entfernt sind klar; gleichzeitig ist an keine regelgebundene Ethik zu denken, das legislative Denken ist wohl eine Erfindung der Römer - deren technisch-identifizierendes Denken wir letztlich wohl übernommen haben. Aristoteles hingegen dachte noch in Prinzipien der Einheit; im Jargon der ökologisch belebten Natur, nicht der seelenlosen, mechanischen Psyche wie Demokrit, dessen Jargon später von den Epikureern übernommen wurde. Pädagogik meint dann wohl jene Handlung, welche uns gemeinsam auf die Gemeinschaft zurichtet; gedacht wird hier wohl noch in einer Standes- und Positionslogik: Jeder an seine Stelle (jeder besitzt eine Funktion, eine bestimmte Aufgabe).

Nein, so eine Pädagogik kann nicht gemeint sein; aber können wir ein "Richtiges" wollen, wenn es ein solches nicht mehr zu geben scheint?

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